Aufruf an deutsche Medienhäuser: Verzichtet auf fossile Werbung!

Sehr geehrte Geschäftsführende und Vorstände,


wir rufen Sie dazu auf, als Unternehmen klimaneutral zu werden. Ein wichtiger erster Schritt ist, keine Werbung fossiler Energieunternehmen, beispielsweise von Kohlekonzernen, mehr zu schalten. Damit können Sie einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung der Ziele aus dem Pariser Klimaabkommen leisten. 


Die Klimakrise ist die größte Herausforderung für die Menschheit von heute und in der Zukunft. An der Lösung dieser Krise und dem nötigen Erreichen von Treibhausgasneutralität müssen alle Menschen und Unternehmen in der Gesellschaft mitwirken.

Klimaschädliche Technologien, die mit Kohle, Öl und Gas betrieben werden, sind die Haupttreiber der  Klimakrise. Deshalb ist es wichtig, diesen Technologien und dem Greenwashing fossiler Unternehmen keine Plattform zu bieten, auf der sie sich mit einzelnen klimafreundlichen Produkten aus der Verantwortung ziehen können. Mit Ihrer Reichweite und dem Einfluss Ihres Verlags können Sie dabei helfen, unser aller Lebensgrundlagen zu erhalten.

Durch einen Verzicht auf Werbeeinnahmen von fossilen Energieunternehmen entlasten Sie Ihre eigene Klimabilanz. Nicht zuletzt unterstreichen Sie durch den konsequenten Ausschluss von Anzeigen fossiler Unternehmen die Glaubwürdigkeit bei der Berichterstattung über die Klimakrise und zeigen Haltung.

Es ist möglich: Der britische Guardian hat sich vorgenommen, bis 2030 klimaneutral zu sein. Dazu gehöre auch die Art und Weise, wie sich der Verlag finanziert. Die eigene CO2-Bilanz möchte er senken, indem er auf Werbung von Unternehmen verzichtet, die fossile Brennstoffe gewinnen. Auch Bertelsmann, einer der größten Medienkonzerne weltweit, hat angekündigt, bis 2030 klimaneutral zu sein.

Wir wissen, dass eine solche Entscheidung für jedes Medienhaus eine gründliche Recherche und einen Prozess bedeutet. Wir sind bereits im Gespräch mit dem Verlag “die tageszeitung”, der ernsthafte Überlegungen anstellt, diesen Weg zu gehen. Als Grundlage für die Entscheidung empfehlen wir Ihnen etwa die Coal Exit List oder den Bericht “5-Years-Lost” der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Urgewald e.V.

Wir sind eine Gruppe von Klimaaktiven aus unterschiedlichen Organisationen. Die Idee zu diesem Aufruf entstand, als 44 Klima-Aktivist*innen am 25. September 2020 eine Ausgabe der taz übernahmen. Die unterzeichnenden Organisationen haben sich dem Anliegen angeschlossen.


Gerne möchten wir mit Ihnen über unseren Aufruf ins Gespräch kommen. 

Mit freundlichen Grüßen

Julia Dittmann, Klima-Allianz Deutschland
Julian Hirschmann, Klimadelegation e. V.
Jakob Lochner, Klimahochdrei
Anna Wolf, Students for Future
Kathy Ziegler, dju in ver.di

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